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Das erste Kupfer [S. 10] ist Freund Hain. Ihm dedizier ich mein Buch, und er soll als Schutzheiliger und Hausgott vorn an der Haustüre des Buches stehen.Mein Neujahrslied Es war erst frühe Dämmerung Mit leisem Tagverkünden, Und nur noch eben hell genug Sich durch den Wald zu finden. Der Morgenstern stand linker Hand, Ich aber ging und dachte Im Eichtal an mein Vaterland, Dem er ein Neujahr brachte. Auch dacht ich weiter: So, und so, Das Jahr ist nun vergangen, Und du siehst, noch gesund und froh, Den schönen Stern dort prangen. Der ihm dort so zu stehn gebot Muß doch gern geben mögen! Sein Stern, Sein Tal, Sein Morgenrot, Rund um mich her Sein Segen! Und bald wird Seine Sonne hier Zum erstenmal aufgehen!- Das Herz im Leibe brannte mir, Ich mußte stille stehen, Und wankte wie ein Mensch im Traum Wenn ihn Gesichte drängen, Umarmte einen Eichenbaum Und blieb so an ihm hängen. Auf einmal hört ich´s wie Gesang, Und glänzend stieg´s hernieder Und sprach, mit hellem hohen Klang, Das Waldtal sprach es wieder: Der alten Barden Vaterland! Und auch der alten Treue! Dich, freies unbezwungnes Land! Weiht Braga hier aufs neue Zur Ahnentugend wieder ein! Und Friede deinen Hütten, Und deinem Volke Fröhlichsein, Und alte deutsche Sitten! Die Männer sollen, jung und alt, Gut vaterländ´sch und tüchtig Und bieder sein und kühn und kalt, Die Weiber keusch und züchtig! Und deine Fürsten groß und gut! Und groß und gut die Fürsten! Die Deutschen lieben, und ihr Blut Nicht saugen, nicht Blut dürsten! Gut sein! Gut sein! ist viel getan, Erobern, ist nur wenig; Der König sei der beßre Mann, Sonst sei der beßre, König! Dein Dichter soll nicht ewig Wein Nicht ewig Amorn necken! Die Barden müssen Männer sein, Und Weise sein, nicht Gecken! Ihr Kraftgesang soll himmelan Mit Ungestüm sich reißen!- Und du, Wandsbecker Leiermann, Sollst Freund und Vetter heißen!
Kuckuck Wir Vögel sind nicht egal; Der singet laut, der andre leise, Kauz nicht wie ich, ich nicht wie Nachtigall, Ein jeder hat so seine Weise. (297x174 Pixel / 10.375 Bytes)
Der Schwarze in der Zuckerplantage Weit von meinem Vaterlande Muß ich hier verschmachten und vergehn, Ohne Trost, in Müh und Schande; Ohhh die weißen Männer!! klug und schön! Und ich hab den Männern ohn Erbarmen Nichts getan. Du im Himmel! hilf mir armen Schwarzen Mann!
Die Henne Es war einmal eine Henne fein, Die legte fleißig Eier; Und pflegte denn ganz ungemein Wenn sie ein Ei gelegt zu schrein, Als wär im Hause Feuer. Ein alter Truthahn in dem Stall, Der Fait vom Denken machte, Ward bös darob, und Knall und Fall Trat er zur Henn und sagte: »Das Schrein, Frau Nachbarin, war eben nicht vonnöten; Und weil es doch zum Ei nichts tut, So legt das Ei, und damit gut! Hört, seid darum gebeten! Ihr wisset nicht, wie´s durch den Kopf mit geht.« »Hm!« sprach die Nachbarin, und tät Mit einem Fuß voretreten, »Ihr wißt wohl schön, was heuer Die Mode mit sich bringt, Ihr ungezognes Vieh! Erst leg ich meine Eier, Dann rezensier ich sie.«
Bei dem Grabe Anselmos Daß ich dich verloren habe, Daß du nicht mehr bist, Ach! daß hier in diesem Grabe Mein Anselmo ist, Das ist mein Schmerz! das ist mein Schmerz!!! Seht, wir liebten uns, wir beide, Und, solang ich bin, kommt Freude Niemals wieder in mein Herz.
Charlotte und Mutter M.: Charlotte, sag ich, bleibe da, Sonst werd ich strafen müssen. C.: Wieso? Fritz tut mir nichts, Mama. Er will mich nur küssen. M.: Das soll er nicht, Närrin, bleibe da. C.: Warum nicht, Mama?
Alte und neue Zeit Zu´n Zeiten Homers Gab man der Minerva die Eule, Und nicht aus Langeweile; Zu´n Zeiten Voltaires, Des Wiesen und Kastraten, Verdient sie Minerva nicht mehr, Und da würd ich denn freilich sehr Zum Vogel Kuckuck raten.
Als er sein Weib und ´s Kind an ihrer Brust schlafend fand Das heiß ich rechte Augenweide, ´s Herz weidet sich zugleich. Der alles segnet, segn´ euch beide! Euch liebes Schlafgesindel, euch!
Hier liegen Fussangeln »Ich bin ein Barde.« Freund, sind deine Augen helle? Gnügt dir die Eichel und die Quelle?
An -- als ihm die -- starb Der Säemann säet den Samen, Die Erd empfängt ihn, und über ein kleines Keimet die Blume herauf- Du liebtest sie. Was auch dies Leben Sonst für Gewinn hat, war klein Dir geachtet, Und sie entschlummerte Dir! Was weinest Du neben dem Grabe Und hebst die Hände zur Wolke des Todes Und der Verwesung empor? Wie Gras auf dem Felde sind Menschen Dahin, wie Blätter! Nur wenige Tage Gehn wir verkleidet einher! Der Adler besuchet die Erde, Doch säumt nicht, schüttelt vom Flügel den Staub, und Kehret zur Sonne zurück!
Der Tempel der Musen Der Deutsch´ und Grieche pflegen Des Altars; Der Römer pflegt auch mit, von wegen Des Nachbars; Hoch am Gewölbe schwebet Der Brite wir Cherub, und lebet: Der Welsch´ ist Adjunktus und Küstermann, Und oben flattert der Hahn Vergoldet und lieblich zu sehen, Und krähet Epopeen.
Ein Lied um Regen Der Erste Regen, komm herab! Unsre Saaten stehn und trauern, Und die Blumen welken. Der Zweite Regen, komm herab! Unsre Bäume stehn und trauern! Und das Laub verdorret. Der Erste Und das Vieh im Felde schmachtet, Und brüllt auf zum Himmel. Der Zweite Und der Wurm im Grase schmachtet, Schmachtet und will sterben. Beide Laß doch nicht die Blumen welken! Nicht das Laub verdorren! Oh, laß doch den Wurm nicht sterben! Regen, komm herab!
Klage um Ali Bey Laßt mich! laßt mich! ich will klagen, Fröhlich sein nicht mehr! Abudahab hat geschlagen Ali und sein Heer. So ein muntrer kühner Krieger Wird nicht wieder sein; Über alles ward er Sieger, Haut´ es kurz und klein. Er verschmähte Wein und Weiber, Ging nur Kriegesbahn, Und war für die Zeitungsschreiber Gar ein lieber Mann. Aber, nun ist er gefallen. Daß er´s doch nicht wär! Ach, von allen Beys, von allen War kein Bey wie er. Jedermann in Syrus saget: »Schade, daß er fiel!« Und in ganz Ägypten klaget Mensch und Krokodil. Daher sieht im Geist, wie´s scheinet, Am Serail mit Graus Seines Freundes Kopf, und weinet Sich die Augen aus etc. Da Capo.
Hinz und Kunz H.: Was meinst du, Kunz, wie groß die Sonne sei? K.: Wie groß, Hinz? - als´n Straußenei. H.: Du weißt es schön, bei meiner Treu! Die Sonne als´n Straußenei! K.: Was meinst denn du, wie groß sie sei? H.: So groß, hör - als´n Fuder Heu. K.: Man dächt kaum, daß es möglich sei; Potz tausend, als´n Fuder Heu!
Phidile Ich war erst sechzehn Sommer alt, Unschuldig und nichts weiter, Und kannte nichts als unsern Wald, Als Blumen, Gras, und Kräuter. Da kam ein fremder Jüngling her; Ich hatt ihn nicht verschrieben, Und wußte nicht wohin noch her; Der kam und sprach von Lieben. Er hatte schönes langes Haar Um seinen Nacken wehen; Und einen Nacken, als das war, Hab ich noch nie gesehen. Sein Auge, himmelblau und klar! Schien freundlich was zu flehen; So blau und freundlich, als das war, Hab ich noch keins gesehen. Und sein Gesicht, wie Milch und Blut! Ich hab´s nie so gesehen; Auch, was er sagte, war sehr gut, Nur konnt ich´s nicht verstehen. Er ging mir allenthalben nach, Und drückte mir die Hände, Und sagte immer Oh und Ach, Und küßte sie behende. Ich sah ihn einmal freundlich an Und fragte, was er meinte; Da fiel der junge schöne Mann Mir um den Hals und weinte. Das hatte niemand noch getan; Doch war´s mir nicht zuwider, Und meine beiden Augen sahn In meinen Busen nieder. Ich sagt ihm nicht ein einzig Wort, Als ob ich´s übelnähme, Kein einzigs, und - er flohe fort; Wenn er doch wiederkäme!
An die Nachtigall Er liegt und schläft an meinem Herzen, Mein guter Schutzgeist sang ihn ein; Und ich kann fröhlich sein und scherzen, Kann jeder Blum und jedes Blatts mich freun. Nachtigall, Nachtigall, ach! Sind mir den Amor nicht wach!
Die Mutter bei der Wiege Schlaf, süßer Knabe, süß und mild! Du deines Vaters Ebenbild! Das bist du; zwar dein Vater spricht, Du habest seine Nase nicht. Nur eben itzo war er hier Und sah dir ins Gesicht, Und sprach: »Viel hat er zwar von mir, Doch meine Nase nicht.« Mich dünkt es selbst, sie ist zu klein, Doch muß es seine Nase sein; Denn wenn´s nicht sein Nase wär, Wo hättest du denn die Nase her? Schlaf, Knabe, was dein Vater spricht, Spricht er wohl nur im Scherz; Hab immer seine Nase nicht, Und habe nur sein Herz!
Wandsbeck, Eine Art von Romanze, von Asmus pro tempore Bote daselbst Mit einer Zuschrift an den KAISER VON JAPAN Sire, Sie werden verzeihen, daß ich Ihnen eine Schrift zueigne, die Ew. Mt. auf keine Art und Weise interessieren kann. Ich ahme hierin einen Bebrauch meines Landes nach, und erwarte in tiefster Untertänigkeit, daß Ew. Mt. meine Kühnheit allergnädigst ver- merken, meine Schrift aber nicht ansehen noch lesen werden. Selbst bin ich niemals in Ew. Mt. Reichen und Landen gewesen, dürfte auch, da Ew. Mt. so merklich weit weg von hier zu sein geruhen, schwerlich jemals anders als in dieser Zueignungsschrift mich zu Höchstdero Füßen zu legen die Gelegenheit haben. Sollte Ew. Mt., etwa durch Ihren Hofmarschall oder sonst einen Gelehrten Ihres Hofes, die Anmerkung zu Ohren kommen, daß mein Verse ziem- lich nachlässig hingeworfen sind; so bitte ich in Gnaden zu be- denken, daß sie so nachlässig hingeworfen sein sollen, und daß ich dabei auf den Hofmarschall nicht gerechnet, mich auch in dieser Zueignungsschrift aller mir sonst üblichen Elisions ent- halten habe. Der ich übrigens nicht ermangeln werde, mit aller der Achtung zu verharren, die man einem Regenten schuldig ist, der über ein so kluges und glückliches Volk regiert, als ich von Ew. Mt. in Büchern gelesen habe, Ew. Mt. etc. Gesetzt du wärst, dich zu erfreun Und ob des Leibes Stärke, In Hamburg (Fleisch und Fisch und Wein Sind hier sehr gut, das merke!) Und hättest Wandsbeck Lust zu sehn, Und bist nicht etwa Reiter; So mußt du aus dem Tore gehn, Und so allmählich weiter. Zu Wagen kannst du freilich auch, Das kann dir niemand wehren; Doch mußt du erst nach altem Brauch Des Fuhrmanns Meinung hören; Und wenn der nichts dagegen hat, So hab ich nichts zu sagen. Reit oder geh, doch in der Tat Am besten ist´s zu Wagen. Nur siehe fleißig vor dich hin, So wirst du schaun und sehen Da einen Wald, wo mitten drin Lang Turm und Häuser stehen. Ad vocem Turm fällt mir gleich ein, Daß einst im Pisa-Lande Mit dreien Kindern, jung und fein! Ein Mann vom hohem Stande Verriegelt worden jämmerlich, ´s ist schrecklich zu erzählen Wie da der Alte mußte sich, Wie sich die Kinder quälen. Wer nicht versteht Reim und Gedicht, Kann ihre Qual nicht sprechen; Sie saßen da, und hatten nicht Zu beißen, noch zu brechen, Und hatten Hunger - ach, der Tod War hier Geschenk und Gabe. Drei Tage lang bat Gaddo Brot, Dann starb der arme Knabe. Um seine kleine Leiche her Wankt Vater, wanken Brüder, Und starben alle so wie er Nur später - aber wieder Zu kommen auf den Turm im Wald, Den du tust schaun und sehen; So merke nun auch, was gestalt Mit dem die Sachen stehen. Erst, ist in ihm kein Hungerwurm, Denn ist da, zweitens, Lehre, Und kurz und gut, es ist der Turm Von unsrer Kirche, höre, Wo unser Paster Predigt hält, Und unser Küster singet, Und uns ein Wunsch nach jeder Welt Durch Mark und Beine dringet. Ja, Kirche und Religion - Sie haben´s groß Gezänke, Viel haben´s Schein, viel ihren Hohn Und lachen drob, man denke! Und ist doch je gewißlich wahr, Daß sie es nicht verstehen; Und daß sie alle ganz und gar, Was drinnen ist, nicht sehen. Der Augenschein lehrt´s jedermann: »Wer so viel schöne Gaben Für Ohr und Auge geben kann, Muß auch was Bessers haben - Der Mann mit Mondstrahl im Gesicht Wird´s suchen, und wird´s finden, Doch jedem Narren muß man´s nicht Gleich auf die Nase binden.« Schön ist die Welt, schön unsre Flur, Und unser Wald vor allen Ist schön, ein Liebling der Natur, Voll Freud und Nachtigallen. Und wer uns widersprechen will, Der komm und hör und sehe, Und seh und hör und schweige still, Und schäme sich, und gehe! Viel große Kunst ist zwar nicht hier, Wie in Rom und Ägypten; Doch haben wir Natur dafür, Die auch die Alten liebten, Und der läßt man hier ihren Lauf, Und folget ihren Winken, Und stutzet sie ein wenig auf Zur Rechten und zur Linken. Uns so ward endlich unser Wald, Wo man bald Saatfeld siehet, Bald wilder Waldwuchs ist, und bald Ein Musa-Pisang blühet, Und bald durch Öffnungen, mit List Im Walde ausgehauen, Die große Stadt zu sehen ist, Voll Männer und voll Frauen, Und bald, und bald - ein Dichtermann Der würd es recht beschreiben; Weil ich nun aber das nicht kann, So muß ich´s lassen bleiben. Genug, ein jeder drängt heraus, Zu leben hier und sterben, Und baut sich hier ein kleines Haus Für sich und seine Erben. Die Mode, welche Städter zwängt, Ist hier gehaßt, wie Schlangen, Und hoch an unsern Eichen hängt Bocks-Beutel aufgehangen, Und wer hier kömmt, sei wer er sei, Nur habe er Dukaten, Ist ganz sein eigner Herr, und frei, Und mag sich selber raten, Und singen, springen kreuz und quer, Ohn allen Zwang und Wächter. Ach sieht man hier von ohngefähr Hammonas schöne Töchter, Wenn sie in Negligé und Pracht, Darin sie Herzen nehmen, Von Morgen an bis in die Nacht Durch unsre Gänge strömen. Und Tycho-Brah - bald hätt ich gar Herrn Tycho-Brah vergessen - Der hier vor mehr als hundert Jahr Den Himmel hat gemessen. Er selber zwar ist hier nicht mehr, Er hat längst ausgemessen, Doch sieht man noch zu seiner Ehr Den Turm, wo er gesessen. Der Turm ist uns ein Heiligtum, Vor dem uns abends grauet. Er war von vielem Alter krumm, Ist aber neu gebauet, Daß er nicht täte einen Fall, Nun will er auch wohl stehen. Wir aber wollen den Kanal Samt Wendemut besehen. Doch Freundin Luna kömmt daher! Empfangt mich Büsch und Bäume!- Ihr stilles Zauberwort ist mehr Als hunderttausend Reime.
Fritze Nun mag ich auch nicht länger leben, Verhaßt ist mir des Tages Licht; Denn sie hat Franze Kuchen gegeben, Mir aber nicht.
Als der Hund tot war Alard ist hin, und meine Augen fließen Mit Tränen der Melancholie! Da liegt er tot zu meinen Füßen! Das gute Vieh! Er tat so freundlich, klebt´ an mich wie Kletten, Noch als er starb an seiner Gicht. Ich wollt ihn gern vom Tode retten, Ich konnte nicht. Am Eichbaum ist er oft mit mir gesessen, In stiller Nacht mit mir allein; Alard, ich will dich nicht vergessen, Und scharr dich ein, Wo du mit mir oft saß´st, bei unsrer Eiche, Der Freundin meiner Schwärmerei. - Mond, scheine sanft auf seine Leiche! Er war mir treu.
Ein Lied, nach der Melodie: My mind to me a kingdom is, in den Reliques of ancient Poetry Ich bin vergnügt, im Siegeston Verkünd es mein Gedicht, Und mancher Mann mit seiner Kron Und Szepter ist es nicht. Und wär er´s auch; nun, immerhin! Mag er´s! so ist er was ich bin. Des Sultans Pracht, des Mogols Geld, Des Glück, wie hieß er doch, Der, als er Herr war von der Welt, Zum Mond hinaufsah noch? - Ich wünsche nichts von alledem, Zu lächeln drob fällt mir bequem. Zufrieden sein, das ist mein Spruch! Was hülf mit Geld und Ehr? Das, was ich hab, ist mir genug, Wer klug ist wünscht nicht sehr; Denn, was man wünschet, wenn man´s hat, So ist man darum doch nicht satt. Und Geld und Ehr ist obendrauf Ein sehr zerbrechlich Glas. Der Dinge wunderbarer Lauf (Erfahrung lehret das) Verändert wenig oft in viel, Und setzt dem reichen Mann sein Ziel. Recht tun, und edel sein und gut, Ist mehr als Geld und Ehr; Da hat man immer guten Mut Und Freunde um sich her, Und man ist stolz, und mit sich eins, Scheut kein Geschöpf und fürchtet keins. Ich bin vergnügt, im Siegeston Verkünd es mein Gedicht, Und mancher Mann mit seiner Kron Und Szepter ist es nicht. Und wär er´s auch; nun, immerhin! Mag er´s! so ist er was ich bin.
Die frühen Gräber Willkommen, o silberner Mond, Schöner, stiller Gefährt der Nacht! Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund! Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin. Des Maies Erwachen ist nur Schöner noch, wie die Sommernacht, Wenn ihm Tau, hell wie Licht, aus der Locke träuft, Und zu dem Hügel herauf rötlich er kömmt. Ihr Edleren, ach es bewächst Eure Male schon ernstes Moos. Oh, wie war glücklich ich, als ich noch mit euch Sahe sich röten den Tag, schimmern die Nacht.
Aus dem Englischen Es legte Adam sich im Paradiese schlafen; Da ward aus ihm das Weib geschaffen. Du armer Vater Adam, du! Dein erster Schlaf war deine letzte Ruh.
Hinz und Kunz (Dem Gerichtshalter in - - gewidmet) K.: Hinz, wäre Recht wohl in der Welt? H.: Recht nun wohl eben nicht, Kunz, aber Geld. K.: Sind doch so viele die des Rechtes pflegen! H.: Eben deswegen.
Fuchs und Bär Kam einst ein Fuchs vom Dorfe her. Früh in der Morgenstunde, Und trug ein Huhn im Munde; Und es begegnet´ ihm ein Bär. »Ah! guten Morgen, gnäd´ger Herr! Ich bringe hier ein Huhn für Sie; Ihr Gnaden promenieren ziemlich früh, Wo geht die Reise hin?« »Was heißest du mich gnädig, Vieh! Wer sagt dir, daß ich´s bin?« »Sah Dero Zahn, wenn ich es sagen darf, Und Dero Zahn ist lang und scharf.«
Kuckuck am Johannistage an seine Kollegen Man rächt sich an dem Undank gern; Doch hab ich mich genug gerochen, Und mich von mir ganz satt gesprochen. Ich hör nun auf ihr Herrn!
Grabschrift auf den Windmüller Jackson Hier liegt der Müller Jackson! Er lebte vom Winde mit lieben Weib und Knaben; Es leben auch sonst noch viele davon, Die keine Mühle haben.
Ich wüsste nicht warum? Den griechischen Gesang nachahmen? Was er auch immer mir gefällt, Nachahmen nicht. Die Griechen kamen Auch nur mit einer Nase zur Welt. Was kümmert mich ihre Kultur? Ich lasse sie halter dabei, Und trotze auf Mutter Natur; Ihr roher abgebrochner Schrei Trifft tiefer als die feinste Melodei, Und fehlt nie seinen Mann; Videatur Vetter Ossian.
Die Biene Wohl uns des Königs, den wir han! Er ist gut Regent und Mann, Und er hat keinen Stachel. -
Ein Fragment, das nach der Stoa schmeckt - - quod petis heic est, Est Ulubris, ANIMUS si te non deficit AEQUUS. Ich sah einst einen Knaben zart Bei einer Seifenblase stehen; Er lächelte nach Knabenart Und konnte sich nicht satt dran sehen, Und freute sich der lieblichen Gestalt, Und ihrer wunderschönen Farben, Die Grün in Rot und Rot in Gelb erstarben, Und hüpfte fröhlich auf - doch bald Zersprang vor ihm die Wunderblase, Und eine bittre Träne lief über seine Nase. Der Himmel weit und breit ist ewig jung und schön, Jenseit des Monds ist alles unvergänglich; Die Siebenstern und ihre Brüder stehn Jahrtausende schon, überschwenglich In ihrer Herrlichkeit! und trotzen Tod und Sterben, Und sagen Hui zum Verderben. Hier unterm Mond Natur ist anders gar, Ein brütend Saatfeld für den Tag der Garben; Da wanket alles immerdar, Und wandelt sich, und spielt mit Farben, Mit Wasserblasen wunderbar. Die armen Menschen traun - - - - - - Und raufen sich das Haar. Es ist ein Ding in dieses Beintals Nacht, Das groß und herrlich ist und schöner als die Sterne, Das bittern Mangel reich, zu Überfluß und Pracht, Und Dörflein Ulubris zum Garten Gottes macht. Ich nennte dir das Ding zwar gerne, Doch hilft´s nicht, daß man davon spricht. So rate denn: es fehlte jenem Knaben; Ist unsichtbar, den Junkern ein Gedicht; Der Mann im Kittel kann es haben, Und mancher Ritter hat es nicht. (320x542 Pixel / 54.121 Bytes)
An Herrn N. N. Litteratus »Es war einmal ein Reuter, Der hatt ein schönes Pferd«; Gut das, und was denn weiter? »Er aber war nichts wert.«
Das unschuldige Mädchen Meine Mutter sagt mir: »Deine Lippen gab dir Zum Sprechen, Tochter, die Natur, Und zum Sprechen brauch sie nur.« Warum sind sie so rot? Oh, ich konnte ja auch mit weißen Lippen sprechen, Und warum gebot Meine Mutter: nur zum Sprechen? Wer zeigt mir armen Mädchen an, Was mein Mund mehr als sprechen kann?
Vergleichung Voltaire und Shakespeare: der eine Ist was der andre scheint. Meister Arouet sagt: »Ich weine«; Und Shakespeare weint.
Fuchs und Pferd Einst wurden Fuchs und Pferd, Warum das weiß ich nicht, auch hat es mich verdrossen Denn mir sind beide Tiere wert, In einen Käficht eingeschlossen. Das Pferd fing weidlich an zu treten Für Ungeduld, und trat Den armen Reinke Fuchs der nichts an Füßen hat. »Das nun hätt ich mir wohl verbeten, Tret Er mich nicht, Herr Pferd! ich will Ihn auch nicht treten.«
An eine Quelle, 1760 Du kleine grünumwachsne Quelle, An der ich Daphne jüngst gesehn! Dein Wasser war so still! so helle! Und Daphnes Bild darin, so schön! Oh, wenn sie sich nochmal am Ufer sehen läßt, So halte du ihr schönes Bild doch fest; Ich schleiche heimlich denn mit nassen Augen hin, Dem Bilde meine Not zu klagen; Denn, wenn ich bei ihr selber bin, Denn, ach! denn kann ich ihr nichts sagen.
Universalhistorie des Jahres 1773; oder silbernes A.B.C. defekt Am Firmament in diesem Jahr Ist´s so geblieben wie es war. Gelehrte setzen fort ihr Spiel Mit dem bewußten Federkiel. Prozesse hatten gut Gedeihn, Und über Recht tät niemand schrein. Stammbäume trieb man, groß und dick, In Mistbeeten mit gutem Glück. Theologie war leider krank Durch Übersetzungen und Zank. Ungläubig wurde jedermann, Sir Hagel, und ´Squeir Urian. Xanthippen fehlten ganz und gar; Oft ist ein ganzer Vers nicht wahr. Ysop wuchs wenig an der Wand Nach Hamburg kan ein Elefant usw.
Die Nachahmer Es ritten drei Reuter zum Tor hinaus Auf Eselein gar eben; Sie waren nach heurigem Gebrauch Dem Versemachen ergeben. Ein Dichter auch den Weg her kam, Sein Buk´phal große Schritte nahm Die Ewigkeit zu finden, Die Reuter sich hinten anbinden, Daß er sie mit sich schleppen tät In die schöne große Ewigkeit, Da wären sie gar zu gerren. Der Dichter im Reiten sich umsah: Ei, seht doch! es sind Herrenda; Wie heißen denn die Herren? Er da, gebunden an den Schwanz? »Heiß Fipp.« Er? »Fapp.« Und? »Firlefanz« Reitet wohl, ihr lieben Herren! Nun tät der Dichter als wär er stumm, Und sah sich gar nicht weiter um! Auch kämen die Reuter nicht ferren.
Ein Wiegenlied bei Mondschein zu singen So schlafe nun du Kleine! Was weinest Du? Sanft ist im Mondenscheine, Und süß die Ruh. Auch kommt der Schlaf geschwinder, Und sonder Müh: Der Mond freut sich der Kinder, Und liebet sie. Er liebt zwar auch die Knaben, Doch Mädchen mehr, Gießt freundlich schöne Gaben Von oben her Auf sie aus, wenn sie saugen, Recht wunderbar; Schenkt ihnen blaue Augen Und blondes Haar. Alt ist er wie ein Rabe, Sieht manches Land; Mein Vater hat als Knabe Ihn schon gekannt. Und bald nach ihren Wochen Hat Mutter mal Mit ihm von mir gesprochen: Sie saß im Tal In einer Abendstunde, Den Busen bloß, Ich lag mit offnem Munde In ihrem Schoß. Sie sah mich an, für Freude Ein Tränchen lief, Der Mond beschien uns beide, Ich lag und schlief; Ds sprach sie! »Mond, oh! scheine, Ich hab sie lieb, Schein Glück für meine Kleine!« Ihr Auge blieb Noch lang am Monde kleben, Und flehte mehr. Der Mond fing an zu beben, Als hörte er. Und denkt nun immer wieder An diesen Blick, Und scheint von hoch hernieder Mit lauter Glück. Er schien mit unterm Kranze Ins Brautgesicht, Und bei dem Ehrentanze; Du warst noch nicht.
Ein dito Seht doch das kalte Nachtgesicht Dort hoch am Himmel hangen! Einst war es glatt, und hatte nicht Die Runzeln auf den Wangen. Ja Kind, von diesen Runzeln wär Nun freilich viel zu sagen; Am Weihnachtsabend kam Kunz her, Der Henker mußt ihn plagen, Kam her und stahl. Wie ging´s ihm nicht! Er wird nicht wieder stehlen. Hör an, und laß dir die Geschicht Vom Kohl und Kunz erzählen. Heinz hatt ein Gärtchen das war schön, Da stieg des Abends Kunze Hinein, und, hast du nicht gesehn, Bestahl den Nachbar Heinze. Sonst schämt und grämt ein Dieb sich wohl, Kunz aber nicht; er dachte: Es fände morgen seinen Kohl Der Nachbar nicht, und lachte. Schnell aber war da eine Hand, Die ihm vertrieb das Lachen, Sie faßte ihn - husch! und er stand Im Mond mit seinen Sachen, Mit seinem Kohl, so wie er war, Da half kein Schrei´n noch Flehen. Man sieht ihn itzt auch hell und klar Mit Kohl im Monde stehen. Er überdenkt nun den Betrug, Doch wird ihm wohl zuzeiten Die Zeit und Weile lang genug, Und wär wohl gern bei Leuten. All Weihnachtsabend rührt er sich, Und ruft aus voller Kehlen: »Erbarme dich! erbarme dich! Ich will nicht wieder stehlen.« Ja, großen Dank! der arme Kunz! Nun mag er lange wollen; Er stehet da, und warnet uns, Daß wir nicht stehlen sollen; Steht da, und hat nicht Ruh noch Rast, Und wird da ewig stehen. Schlaf, wenn du ausgeschlafen hast, Sollst du auch Kunze sehen.
Noch ein dito für belesene und empfindsame Personen Meine Mutter hat Gänse, Fünf blaue, Sechs graue; Sind das nicht Gänse?
An S. bei - Begräbnis Auch ihn haben sie bei den andern begraben, Und er kömmt nun nicht wieder zu uns! Liegt nun im Grab und verweset, Und kömmt nicht wieder zu uns! Und so werden sie alle begraben werden, Und verwesen im Grabe zu Staub! Freund, laß mich hingehn und weinen; Mir ist´s so trüb um das Herz. Ach! wenn S. ach! wenn auch dich sie begrüben, Und ich suchte und fände dich nicht! - Ich will opfern und flehen, Daß lange dein schone der Tod.
Denksprüche alter Weisen, mit meinen Randglossen Nichts Böses tun, ist gut; Nichts Böses wollen, ist besser Und dem Gentleman, der´s nicht tut noch will, muß wohl recht gut zumute sein! Den leeren Schlauch bläst der Wind auf; Den leeren Kopf der Dünkel. Drücke sie beide, daß sie zu sich selbst kommen. Gib dem Narren Gift! Das heißt: rühm ihn. Gib dem Narren keinen Gift; denn es ist auf den Aptheken verboten. Sei das, Was Du von andern willst gehalten sein. Denn wenn du ´n Esel bist, so bist du ´n Esel ob auch alle Menschen dich einen Löwen hielten. Die Welt ist ein Schauplatz; Du kommst, siehst, und gehst vorüber. Und wirst vom Schauplatz vergessen, wer du auch seist. Mach aber, daß dich das wenig kümmern dürfte. Der Großprahler ist wie ein gemaltes Schwert; Beide können nicht gebraucht werden. Und doch werden beid oft in vergoldeten Rahmen gefaßt. Zeuge Kinder die unsterblich sind, Nicht die im Alter deines Leibes, Die deiner Seele pflegen in der Ewigkeit! Und wisse, einige Kinder gehn hier schon heraus ins Publikum, ihren Vater berühmt zu machen; andere werden heimlich gezeugt und kommen hier gar nicht zu Gesicht, aber ihrer keines geht verlohren, sondern sie werden in ´s lieben Gottes sein Fündelhaus eingeschrieben, spielen einmütig um ihres Vaters GRab weil er schläft, und schreien: »Hurra!« wenn er wieder aufersteht. Das Weib muß nicht zu Wort kommen, Denn das ist eine schreckliche Sache. Ist nur von den Weibern in Griechenland zu verstehen. Der Adel besteht in Stärke des Leibes bei Pferden, Bei Menschen in guter Denkart. Gilt auch bei unserm Adel. Die Götter haben große Geschenke zu vergeben, Aber das größte von allen ist die Tugend. Ich gläube lieber Herr! Hilf meinem Unglauben. Das Geld eines Geizigen ist wie eine untergehende Sonne; Kein Mensch hat davon genug. Hui der künftigen Morgenröte in der Hand eines bessern Erben! Es ist besser, daß ein Narr beherrscht werde, Denn daß er herrsche. Weiß keine Glosse. Versprich nichts Großes; Tue was Großes. Schwatze nicht von der Weisheit, Sei weise. Wem die Götter Reichtum und Verstand geben der ist glücklich, Denn er kann viel Gutes machen. Wem die Götter keins von beiden geben, der kann - Randglossen machen.
Ein Versuch in Versen Die Römer, die, vor vielen hundert Jahren, Das erte Volk der Erde waren, Doch wenigstens sich dünken es zu sein; Die große Schreiber ihrer Taten Und Dichter auch, und große Redner hatten, Und Weise, groß und klein; Die stolz auf ihrer Helden scharen Auf ihre Regulos und Scipione waren, Und Ursach hatten es zu sein; Die fingen endlich an und aßen Ochsenbraten, Frisierten sich, und tranken fleißig Wein - Da war´s geschehn um ihre Heldentaten, Um ihrer Dichter edlen Reihn, Um ihre Redner, ihre Schreiber; Da wurden´s große dicke Leiber, Und Memoirs- und Zeitungsschreiber, Und ihre Seelen wurden klein; Da kamen Oper und Kastraten, Und Ehebruch und Advokaten, Und nistelten sich ein. Oh, die verdammten Ochsenbraten! Oh, der verdammte Wein!
Hinz und Kunz Kunz: Wie viel sind Ärzte in Paris? Ich glaube, sind wohl hundert gar. Hinz: Sind mehr noch, Nachbar, ganz gewiß! Denkt nur, die Totenliste von Paris Ist zwanzigtausend alle Jahr.
Der Frühling. Am ersten Maimorgen Der Gr. A. L. - g. Heute will ich fröhlich fröhlich sein, Keine Weis und keine Sitte hören; Will mich wälzen, und für Freude schrein, Und der König soll mir das nicht wehren; Denn er kommt mit seiner Freuden Schar Heute aus der Morgenröte Hallen, Einen Blumenkranz um Brust und Haar Und auf seiner Schulter Nachtigallen; Und sein Antlitz ist ihm rot und weiß, Und er träumt von Tau und Duft und Segen - Ha! mein Thyrsus sei ein Knospenreis, Und so tauml ich meinem Freund entgegen.
Einem Rezensenten zu Ehren Heil, Heil, dem Kritikaster! Zweimal zu lesen haßt er, Und läs er zehnmal; sein Gesicht Scheint schwach, er säh es doch wohl nicht.
Der Tod und das Mädchen Das Mädchen Vorüber! Ach, vorüber! Geh wilder Knochenmann! Ich bin noch jung, geh Lieber! Und rühre mich nicht an. Der Tod Gib deine Hand, du schön und zart Gebild! Bin Freund, und komme nicht, zu strafen. Sei gutes Muts! ich bin nicht wild, Sollst sanft in meinen Armen schlafen!
Als Daphne krank war Endymion : Fremder Mann! Weißt du keine Grabstätte für mich? Der Fremde : Jüngling, deine Seele liebt! Sanfter Jüngling! Aber sei micht betrübt! Sieh! der Frühling kommt nun wieder, Und die Nachtigall, Und die Blumen kommen wieder, Und der Widerhall, Und wir singen Frühlingslieder, Und denn fallen in den Schall Tausend weiße Blüten nieder. Jüngling! Sieh, der Frühling kommt nun wieder, Und die Nachtigall. Endymion : Fremder Mann! Weißt du keine Grabstätte für mich?
Im Mai Tausend Blumen um mich her, Wie sie lachend stehn! Adam hat nicht lachender Sie am Phrat gesehn. Hier, die schöne grüne Flur, Hier, der Wald, und der Waldgesang! O Natur, Natur, Habe Dank!
Hinz und Kunz H.: Bist auch für die Philosophei? K.: Was ist sie denn? so sag´s dabei. H.: Sie ist die Lehr, daß Hinz nicht Kunz, und Kunz nicht Hinze sei. K.: Bin nicht für die Philosophei.
Lied Ich bin ein deutscher Jüngling Mein Haar ist kraus, breit meine Brust; Mein Vater war Ein edler Mann, ich bin es auch. Wenn mein Aug Unrecht siehet, Sträubt sich mein krauses Haar empor, Und meine Hand Schwellt auf und zuckt und greift ans Schwert. Ich bin ein deutscher Jüngling! Beim süßen Namen »Vaterland« Schlägt mir das Herz, Und mein Gesicht wird feuerrot. - Ich weiß ein deutsches Mädchen; Ich Aug ist blau, und sanft ihr Blick, Und gut ihr Herz, Und blau, o Hertha, blau ihr Aug! Wer nicht stammt vom Thuiskon, Der blicke nach dem Mädchen nicht! Er blicke nicht, Wenn er nicht vom Thuiskon stammt! Denn ihres blauen Auges Soll sich ein edler Jüngling freun! Sie soll geliebt, Soll eines edlen Jünglings sein! Ich bin ein deutscher Jüngling, Und schaue kalt und kühn umher, Ob einer sei, Der nach dem Mädchen blicken will.
Die Geschichte von Sir Robert Sir Robert der in seinem Herzen, Sir Robert konnte nicht dafür, Mit Liebe ist das wissen wir Wie mit dem ** nicht zu scherzen, Er also, der in seinem Herzen Sein bißchen Liebe auch empfand, Und auf sein wiederholtes Klagen Kein Mitleid bei der Betty fand, Beschloß, den Kopf sich einzuschlagen. Der Henker wird ihn doch nicht plagen! Sir Robert! Ja, da half kein Schrein, Er ging zur Betty hin, und schlug sein Kopf sich ein. Die Leute laufen zu, und drängten sich und fragen: Was Robert widerfahren sei. »Ps!« sprach die Betty, »Kein Geschrei! Er hat den Kopf sich eingeschlagen.«
Nachricht von Asmodi, samt angehängter Formel Asmodius, der Bösewicht, Sät Eifersucht und Zweifel; Ach, Herr Asmodi! tu Er´s nicht, Und scher Er sich zum T**.
Hinz und Kunz H.: Mein Junge da, das ist ein Junge, der! Kein Kuchen ist so rund wie er, Und hat dir, hör, vor hunderttausend Knaben, Ganz sonderbare Gaben. Was meinst du wohl, er buchstabiert schon frisch; Und sähst du ihn beim Abendsegen, Da sieht er aus, als wär ihm groß daran gelegen, Und kneipt indes die andern unterm Tisch! Nun, Kunz, was hältst du ihn? K.: Bei meiner Seel, es steckt ein Pfarrer drin! (245x410 Pixel / 47.439 Bytes)
Bei dem Grabe meines Vaters Friede sei um diesen Grabstein her! Sanfter Friede Gottes! Ach, sie haben Einen guten Mann begraben, Und mir war er mehr; Träufte mir von Segen, dieser Mann, Wie ein milder Stern aus bessern Welten! Und ich kann´s ihm nicht vergelten, Was er mir getan. Er entschlief; sie gruben ihn hier ein. Leiser, süßer Trost, von Gott gegeben, Und ein Ahnden von dem ew´gen Leben Düft um sein Gebein! Bis ihn Jesus Christus, groß und hehr! Freundlich wird erwecken - ach, sie haben Einen guten Mann begraben, Und mir war er mehr. (346x353 Pixel / 22.521 Bytes)