I.b.1. Soundkarte
Zur Wandlung von Schall in elektrische Energie und umgekehrt benötigt man entweder ein Headset (eine Mikrofon / Kopfhörerkombination) oder eine Kombination aus einem Mikrofon und einem Lautsprecher oder eine Sprechgarnitur, wie sie auch an herkömmlichen Telefonen vorhanden ist. Das schwache Signal des Mikrofons muß durch einen Mikrofon(vor)verstärker angehoben werden.. Der Mikrofonverstärker muß der Empfindlichkeit des Mikrofons entsprechen.
Für die Wandlung der elektrischen (Schall)energie,
wie sie das Mikrofon erzeugt, in einen digitalen Code wird
ein Analog/Digitalwandler benötigt.
Für die Wandlung des ankommenden digital kodierten Schalls in
analoge (Schall)wellen wird ein Digital/Analog Wandler benötigt.
Der Ausgang des D/A Wandlers ist über einen Kopfhörerverstärker
mit dem Kopfhörer (des Headsets) bzw. mit der Kapsel der Sprechgarnitur
oder über einen Lautsprecherverstärker mit einem Lautsprecher
verbunden.
A/D sowie D/A Wandler sowie (schlechte) Mikrofonverstärker befinden auf Soundkarten, meist haben diese einen kombinierten Ausgang (Line Out) der sowohl für den Anschluß von Kopfhörern, aktiven Multimedialautsprechern und der Stereoanlage ausgelegt ist. Einen Lautsprecherverstärker haben sie nur noch selten, stattdessen müssen aktive Multimediaboxen angeschlossen werden, in denen ein Lautsprecherverstärker integriert ist.
eine neue Bauform, wo ein Mikrofon und ein Schallwandler ähnlich
wie bei einem Hörgerät in einem kleinem Ohrstöpsel stecken
(In-Ear Computer Headset, On-Ear Computer Headset).
Im Gegensatz zum Hörgerät sind Mikrofon und Kapsel mit der Soundkarte
verbunden.
mit passiver Hintergrundgeräuschunterdrückung (“Noise Cancellation Technology“) und mit
aktiver Hintergrundgeräuschunterdrückung (“Active Noise Cancellation Technology“).
Bei aktiver Hintergrundgeräuschunterdrückung
erzeugt eine im Headset integrierte Elektronik ein um 180° in der Phase
verschobenes Signal der Hintergrundgeräusche und Lautsprecherechos
(bei Verwendung von Lautsprechern). Dieses Signal wird zu dem Schall addiert,
was eine Auslöschung dieser Schallanteile bewirkt.
Die Vorteile dieser Technologie sind, daß auch in großen,
eng besetzten Büros und industrieller Umgebung der Gesprächspartner
verständlich bleibt und die zu kodierende Informationsmenge für
Internet-Telefonie Codecs abnimmt, was zu besserer verständlicher
Codierung führt. Da die Hintergrundgeräusche entfallen, werden
zudem in Sprachpausen keine Geräusche mehr übertragen, was der
Codec zu Komprimierungszwecken nutzen kann und bei Mehr-Teilnehmer Konferenzen
eine automatische Erkennung der gerade sprechenden Person ermöglicht.
(Fokusumschaltung)
Nachteile von Headsets:
Keine Bewegungsfreiheit, bei üblichen Headsets sind nur zu knappe zwei Meter Kabel vorhanden. Eine Verlängerung erfordert spezielle Verlängerungskabel, die wegen des asymmetrischen Mikrofons Einstreuungsgefahr (Rechner sind potentiell Hochfrequenzsender) bewirken.
Nachteile im Vergleich zur Verwendung eines Headsets:
Zur Klarstellung: Neben diesem Echo gibt es auch ein Echo, das bei fehlerhaften Telefonleitungen auftritt, und sich nicht bei digitaler Internet-Telefonie auswirkt.
Mehrere Anwesende können sich ein Mikrofon teilen
kein Verkabelungsaufwand, Anrufe können schnell entgegengenommen werden, Lautsprecher können auch für andere Wiedergabezwecke genutzt werden.
Bei Aktivierung der auf einigen Soundkarten vorhandenen automatischen Aussteuerung des Mikrofoneingangs (AGC, Automatic Gain Control) kann sich der Sprechende auch von dem Mikrofon wegbewegen.
Nachteile:
Auch für die Aufstellung an öffentlichen Plätzen geeignet, es gibt bereits vandalensichere Handsets für Internet-Telefonie
Die ersten Internet-Telefonie Softwareprogramme arbeiteten nur halbduplex. Dies bedeutete, daß jeweils nur ein Gesprächsteilnehmer sprechen konnte und wie bei einem Walkie-Talkie zwischen Empfang und Senden umgeschaltet werden mußte. Heute arbeitet Internet-Telefonie-Software vollduplex, es kann gleichzeitig gesendet und empfangen werden..
Von der Hardware her sind alle aktuellen Soundkarten und viele ältere Soundkarten her vollduplex, aber auch die Treiber der Soundkarte müssen vollduplexfähig sein, um diese Eigenschaft nutzen zu können. Deswegen und wegen der bei älteren Windows 95 Treibern nicht gegebenen Unterstützung für DirectX (siehe unten) empfiehlt es sich, vor dem Einsatz von Internet-Telefonie aktuelle Soundkartentreiber aus dem Internet zu installieren.
Eine Überprüfung, ob eine vorhandene Soundkarte von Hard- und Treibersoftware her vollduplexfähig ist, kann unter Windows 95 so vorgenommen werden: Die Medienwiedergabe starten (Start, Programme, Zubehör, Multimedia, Medienwiedergabe anklicken, eine Wave Datei auswählen). Dann den Audiorecorder starten (Start, Programme, Zubehör, Multimedia, Audiorecorder anklicken). Mit der Medienwiedergabe eine längere Wave-Datei abspielen und während des Abspielvorganges die rote Aufnahmetaste des Audiorecorders betätigen. Erscheint keine Fehlermeldung ist die Soundkarte vollduplexfähig. Um sicherzugehen, sollte man während des Abspielvorgangs Klang von einem Mikrofon oder einer anderen Tonquelle aufnehmen und die Aufnahme durch Abspielen auf Aussetzer kontrollieren.
Unter Windows 95 und Windows NT 4.0 hat Microsoft ein Konzept mit dem Namen DirectX entwickelt. DirectX bewirkt, daß Anwendungen ohne große Durchlaufverzögerungen durch Treiber und mit geringerer Prozessorbelastung z.B. auf die Soundkarte zugreifen können. Damit dies funktioniert, muß sowohl DirectX installiert sein als auch der Treiber der Soundkarte DirectX unterstützen. DirectX in der aktuellen Version ist bei Microsoft kostenlos per Internet erhältlich und findet sich ebenso auf vielen Spiele CDs. Bei der Installation von Windows NT 4.0 wird automatisch die Version 3.0 von DirectX installiert, eine (noch) nicht offiziell freigegebene und möglicherweise fehlerhafte Version 5.0 für NT 4.0 findet sich aber bereits im Internet. (Der Dateiname lautet nt4dx5)