Hardware für Videokonferenz:

I. Geräte für die Tonübertragung

I.a.1. Headset
I.a.2. Mikrofon/ Lautsprecher-Kombination
I.a.3. Sprechgarnitur (Handset)
I.b.1. Soundkarte

 

II. Geräte für die Bewegtbildübertragung

II.1. Videokameras mit digitalem Ausgang (für parallele Schnittstelle, für USB)
II.2.a) Videokamera mit analogem Ausgang

II.2.b) Videodigitalisierungskarte (Capture Karten)


I. Geräte für die Tonübertragung

Eine Kette von diesen Geräten muß in der Lage sein, Schall in elektrische Energie zu wandeln und zu digitalisieren, um den Schall als binären Code dem Computer zu übergeben. In der umgekehrten Richtung muß diese Kette vom Computer übergebenen digital kodierten Schall wieder in hörbare Schallwellen umwandeln.
 

Zur Wandlung von Schall in elektrische Energie und umgekehrt benötigt man entweder ein Headset (eine Mikrofon / Kopfhörerkombination) oder eine Kombination aus einem Mikrofon und einem Lautsprecher oder eine Sprechgarnitur, wie sie auch an herkömmlichen Telefonen vorhanden ist. Das schwache Signal des Mikrofons muß durch einen Mikrofon(vor)verstärker angehoben werden.. Der Mikrofonverstärker muß der Empfindlichkeit des Mikrofons entsprechen.

Für die Wandlung der elektrischen (Schall)energie, wie sie das Mikrofon erzeugt, in einen digitalen Code wird ein Analog/Digitalwandler benötigt.
Für die Wandlung des ankommenden digital kodierten Schalls in analoge (Schall)wellen wird ein Digital/Analog Wandler benötigt. Der Ausgang des D/A Wandlers ist über einen Kopfhörerverstärker mit dem Kopfhörer (des Headsets) bzw. mit der Kapsel der Sprechgarnitur oder über einen Lautsprecherverstärker mit einem Lautsprecher verbunden.

A/D sowie D/A Wandler sowie (schlechte) Mikrofonverstärker befinden auf Soundkarten, meist haben diese einen kombinierten Ausgang (Line Out) der sowohl für den Anschluß von Kopfhörern, aktiven Multimedialautsprechern und der Stereoanlage ausgelegt ist. Einen Lautsprecherverstärker haben sie nur noch selten, stattdessen müssen aktive Multimediaboxen angeschlossen werden, in denen ein Lautsprecherverstärker integriert ist.

Nach oben


I.a.1. Headset (Eine Übersicht von Headsets findet sich hier)

Headsets gibt es in zwei Bauformen:
Diese zwei Bauformen gibt es jeweils in unterschiedlichen Ausführungen:
Eine Internetdemonstration der „Active Noise Cancellation Technology“ (Shockwave Plugin) findet sich bei Andrea Electronics.

Nachteile von Headsets:

Vorteile von Headsets:
Nach oben

I.a.2. Mikrofon/ Lautsprecher Kombination

Bei Verwendung eines Mikrofons wird zur Wiedergabe der Stimme des Gesprächspartners eine Lautsprecherbox benötigt. Üblicherweise hat die Soundkarte keinen Lautsprecherverstärker (mehr) integriert, so daß eine aktive Lautsprecherbox (Multimedialautsprecherbox) die benötigt wird.
In vielen Videokameras mit analogen Ausgang oder digitalem Ausgang sind Mikrofone integriert.

Nachteile im Vergleich zur Verwendung eines Headsets:

Vorteile im Vergleich zur Verwendung eines Headsets:
Nach oben

I.a.3. Sprechgarnitur (Handset)

Unter einer Sprechgarnitur (Handset) verstehe ich nachfolgend einer Hörer, wie er an herkömmlichen Telefonen vorhanden ist.
Meist sind noch Ausgänge für den Anschluß von Multimediaboxen vorhanden, so daß ein Umstöpseln zum Telefonieren im Internet entfällt.

Nachteile:

Vorteile:
Nach oben

I.b.1. Soundkarte

Auf Soundkarten befinden sich A/D sowie D/A Wandler sowie (schlechte) Mikrofonverstärker. Meist haben sie einen kombinierten Ausgang (Line Out), der sowohl für den Anschluß von Kopfhörern, aktiven Multimedialautsprechern und den Anschluß der Stereoanlage ausgelegt ist. Einen Lautsprecherverstärker haben sie nur noch selten, statt dessen müssen aktive „Multimediaboxen“ angeschlossen werden, in denen ein Lautsprecherverstärker integriert ist.

Die ersten Internet-Telefonie Softwareprogramme arbeiteten nur halbduplex. Dies bedeutete, daß jeweils nur ein Gesprächsteilnehmer sprechen konnte und wie bei einem Walkie-Talkie zwischen Empfang und Senden umgeschaltet werden mußte. Heute arbeitet Internet-Telefonie-Software vollduplex, es kann gleichzeitig gesendet und empfangen werden..

Von der Hardware her sind alle aktuellen Soundkarten und viele ältere Soundkarten her vollduplex, aber auch die Treiber der Soundkarte müssen vollduplexfähig sein, um diese Eigenschaft nutzen zu können. Deswegen und wegen der bei älteren Windows 95 Treibern nicht gegebenen Unterstützung für DirectX (siehe unten) empfiehlt es sich, vor dem Einsatz von Internet-Telefonie aktuelle Soundkartentreiber aus dem Internet zu installieren.

Eine Überprüfung, ob eine vorhandene Soundkarte von Hard- und Treibersoftware her vollduplexfähig ist, kann unter Windows 95 so vorgenommen werden: Die Medienwiedergabe starten (Start, Programme, Zubehör, Multimedia, Medienwiedergabe anklicken, eine Wave Datei auswählen). Dann den Audiorecorder starten (Start, Programme, Zubehör, Multimedia, Audiorecorder anklicken). Mit der Medienwiedergabe eine längere Wave-Datei abspielen und während des Abspielvorganges die rote Aufnahmetaste des Audiorecorders betätigen. Erscheint keine Fehlermeldung ist die Soundkarte vollduplexfähig. Um sicherzugehen, sollte man während des Abspielvorgangs Klang von einem Mikrofon oder einer anderen Tonquelle aufnehmen und die Aufnahme durch Abspielen auf Aussetzer kontrollieren.

Unter Windows 95 und Windows NT 4.0 hat Microsoft ein Konzept mit dem Namen DirectX entwickelt. DirectX bewirkt, daß Anwendungen ohne große Durchlaufverzögerungen durch Treiber und mit geringerer Prozessorbelastung z.B. auf die Soundkarte zugreifen können. Damit dies funktioniert, muß sowohl DirectX installiert sein als auch der Treiber der Soundkarte DirectX unterstützen. DirectX in der aktuellen Version ist bei Microsoft kostenlos per Internet erhältlich und findet sich ebenso auf vielen Spiele CDs. Bei der Installation von Windows NT 4.0 wird automatisch die Version 3.0 von DirectX installiert, eine (noch) nicht offiziell freigegebene und möglicherweise fehlerhafte Version 5.0 für NT 4.0 findet sich aber bereits im Internet. (Der Dateiname lautet nt4dx5)

Nach oben


II. Geräte für die Bewegtbildübertragung

Eine Kette von diesen Geräten muß in der Lage sein, Bilderfolgen in ein analoges (elektrisches) Bildsignal zu wandeln und zu digitalisieren, um die Bilder als binären Code dem Computer zu übergeben.
Die Wiedergabe der empfangenen Bilder erfolgt hierbei in einem Fenster auf dem Computermonitor des Gesprächspartners. (Üblicherweise wird parallel ein Kontrollfenster mit der Bilderfolge der lokalen Videokamera eingeblendet)

Zur Wandlung von Bilderfolgen in ein analoges (elektrisches) Bildsignal wird das CCD hinter der Kameralinse einer Videokamera benutzt.

Für die Wandlung des analogen (elektrischen) Bildsignals in einen digitalen Code wird ein Analog/Digitalwandler benötigt. Dieser A/D Wandler befindet sich innerhalb der Videokamera mit digitalem Ausgang beziehungsweise bei Verwendung einer Videokamera mit analogem Ausgang auf der Videodigitalisierungskarte.

Nach oben


II.1. Videokamera mit digitalem Ausgang (für parallele Schnittstelle, für USB)

Eine Videokamera mit digitalem Ausgang läßt sich direkt an den Computer anschließen, falls eine Schnittstelle des Computers der an der Videokamera verwendeten digitalen Schnittstelle entspricht.

Eine parallele Schnittstelle ist an allen (IBM-PC kompatiblen) Computern vorhanden, an ihr wird der Drucker angeschlossen. Eine parallele Schnittstelle besitzt keine ausreichende Bandbreite für Bewegtbildübertragung. Erst bei bei den neueren Varianten der parallelen Schnittstelle, ECP und EPP genannt ist diese gestiegen und zudem eine Übertragung in beide Richtungen möglich (bidirektionaler Betrieb), also auch eine genormte Datenübertragung in den Rechner möglich.
Die Nachteile sind: Hohe Anforderungen an die Rechenleistung des Rechners, weil bereits für die Bildübertragung über die parallele Schnittstelle hohe Rechenkapazität verbraucht wird, trotzdem ist wegen der geringen Übertragungbandbreite der parallelen Schnittstelle mit Bildrucklern und grober Auflösung zu rechnen.
Die Videokamera schleift den parallelen Anschluß zwar durch, so daß ein Drucker angeschlossen werden kann, aber der durchgeschleiften Schnittstelle kann die Bidirektionalität fehlen und damit ein Betrieb mit bestimmten Druckern unmöglich werden. Insbesondere falls der Drucker das Windows Printing System von Microsoft benutzt wie z.B. die Tintenstrahldrucker von Canon, können Probleme auftreten.

Die Auswahl der parallelen Schnittstelle ist (aus meiner Sicht) nur aus finanziellen Überlegungen, dem Fehlen von PCI-Steckplätzen bzw. eines USB Anschlusses (älterer Notebook) oder dem häufig wechselnden Betrieb an verschiedenen Rechnern sinnvoll.

USB-Schnittstellen sind nur an neueren Computern und Notebooks vorhanden (maximal ca. ein Jahr alt). Unter Windows 95 ist die Verwendung der USB-Schnittstelle erst ab Windows 95, OSR (OEM Service Release) 2.0 und nur nach Installation des USB-Support Packs von Microsoft möglich. Selbst dann ist eine erfolgreiche Installation nicht unbedingt gewährleistet.
Eine Überprüfung, ob sich eine USB taugliche Haupplatine innerhalb des Computergehäuses befindet und ob die verwendete Windows 95 Version USB fähig ist, ermöglicht ein ein Tool von Intel, der USB-Checker (http://www.kavi.com/usb/usbready.exe). Der Anwender muß freilich noch überprüfen, ob ein USB-Anschlußstecker am Computer vorhanden ist, oder sich dieser nachrüsten läßt. Falls keine USB Schnittstelle vorhanden ist, läßt sich diese über eine PCI-Karte nachrüsten (z.B. USB PCI-Adapter Realmedia RM861HA). Erst Windows 98 beinhaltet standardmäßig funktionierende USB Unterstützung. Für Windows NT 4.0 wird es von Microsoft keine USB Unterstützung geben, in Windows NT 5.0 ist USB integriert. Für MacOS verspricht Apple Unterstützung mit dem Erscheinen des iMac (der eine USB Schnittstelle besitzt). Für andere Macintosh Rechner ist eine PCI-USB Karte von Keyspan angekündigt, die zeitgleich mit System 8.5 erscheinen soll. Unter Linux , FreeBSD und NetBSD befindet die USB-Unterstützung noch in der Entwicklung.
Neben der USB-Unterstützung durch das Betriebssystem wird aber auch ein passender Treiber für die Videokamera und das spezifische Betriebssystem von deren Hersteller benötigt, bislang existieren meines Wissens nur Treiber für Windows 95 und Windows 98.

Der Universal Serial Bus ist zwar für den Anschluß von Videokameras ausgelegt, gerät aber mit vielen erhältlichen Umsetzungen bei Videokameras an seine Leistungsgrenze, wodurch nicht genügend Bilder pro Sekunde übertragen werden können und dadurch Bildruckler auftreten. Bei einem Test von USB-Kameras in der Zeitschrift c't 15/1998 war keine der getesteten Kameras in der Lage, Bilder mit einer höheren Auflösung als 352*288 Punkte pro Bild flüssig darzustellen. Vorteil bei Betrieb an Notebooks ist, daß bei einigen stromsparenden Videokameras mit USB Anschluß die Stromversorgung vom Akku des Notebooks übernommen werden kann.

Nach oben


II.2.a) Videokamera mit analogem Ausgang

Der analoge Ausgang (FBAS / VHS / S-VHS) der Videokamera in PAL oder NTSC Norm wird an eine passende Videodigitalisierungskarte angeschlossen.
(Es kann auch eine VHS Kamera mit integriertem Bandlaufwerk zusammen mit einer Videodigitalisierungskarte verwendet werden.)

Gängige Videokameras werden auf den Monitor gestellt, es gibt auch bereits Monitore mit integrierter Videokamera. Bessere Videokameras erlauben die manuelle Fokussierung (Schärfeneinstellung) und damit auch einen Makro Modus (Minimalabstand bis herunter zu 1cm). Die Anforderungen an die Auflösung der Kamera für die Bewegtbildübertragung sind gering (ca. 320*240 Punkte), da derzeit die Bandbreite des Internets und die von der Konferenzsoftware verwendeten Video(komprimierungs)codecs zur Übertragung von höheren Auflösungen nicht ausreichen. Eine Steigerung auf 640*480 Punkte ist angekündigt. Einige Videokonferenzprodukte erlauben aber die Umschaltung während einer Übertragung auf einen höher auflösenden Standbild-Modus, so daß eine grobe Skizze übertragbar wird, die im Bewegtbildmodus nur unscharf wäre.
Falls die Kamera einen Schiebeverschluß für das Objektiv besitzt, kann damit die Bildübertragung zuverlässig unterbrochen werden, was die Sicherheit erhöht.
Einige Videokameras mit analogem Ausgang haben ein integriertes Mikrofon.

Nach oben


II.2.b) Videodigitalisierungskarte (Capture Karte) (Eine Übersicht von Videodigitalisierungskarten findet sich hier)

Videodigitalisierungskarten, auch als Videodigitizer, Grabber, Capture Karten oder Karten mit Videoeingängen bezeichnet, gibt es in Varianten für den ISA und den PCI Bus. Anstelle von Videodigitalisierungskarten können auch einige moderne Grafikkarten mit Videoeingängen benutzt werden. Viele TV- Karten haben auch brauchbare Videoeingänge.

Empfehlenswert sind Varianten für den PCI-Bus, weil diese weniger Prozessorleistung für die Übertragung benötigen und zudem nach den Vorstellungen von Intel und Microsoft (PC97) ISA-Steckplätze nur noch optional sind, in zukünftigen Computersystemen also nicht mehr vorhanden sein müssen. Bei PCI Videodigitalisierungkarten werden Bilddaten direkt (ohne Umweg über den Prozessor) in den Speicher der Grafikkarte über das PCI-Interface übertragen. Deswegen muß der Treiber der verwendete Grafikkarte DirectX unterstützen und der für die Videodigitalisierungskarte verwendete PCI-Steckplatz busmasterfähig sein.
Zudem können gelegentlich Inkompatibilitäten mit dem Bios der Hauptplatine sowie sehr selten bei einigen wenigen auf der Hauptplatine verwendeten Chipsätzen auftreten. Es empfiehlt sich, vor dem Kauf die Internetseite des Herstellers der Videodigitalisierungskarte zu überprüfen.

Bei der Verwendung einer Grafikkarte mit Videoeingang entfallen diese Probleme. Bei der Verwendung von Grafikkarten mit Videoeingang ist darauf zu achten, daß die Grafikkarte die hierzulande verwendeten PAL Norm unterstützt und daß der Treiber für das gewünschte Betriebssystem nicht nur die Grafikdarstellung, sondern auch den Videoeingang unterstützt, was unter Windows NT 4.0 oftmals noch nicht der Fall ist.

Günstige Videodigitalisierungkarten haben zwar oft eine höhere Auflösung als die Videoeingänge von speziellen Grafikkarten, zur Bearbeitung eines Videofilms in VHS-Qualität reicht diese aber nicht aus. Dies stört nur bei einer zusätzlich geplanten Verwendung für Videoschnitt. Videoschnittkarten besitzen zusätzlich MPEG Prozessoren, mit denen sie durch Kompression der Bilddaten in Echtzeit die Beschränkung der Übertragungsbandbreite zur Festplatte auf ca. 6 MByte pro Sekunde bei in etwa S-VHS Qualität einhalten können.

Gängige Treiber für Videodigitalisierungskarten folgen unter Windows 95/ Windows NT/ Windows 3.x dem Video-for-Windows Standard, so daß sie unter diesen Betriebsystemen mit beliebiger Konferenzsoftware zusammenarbeiten sollten.

Nach oben



 
Zurück zu Produkte für Internet-Telefonie / Videokonferenz