Experte warnt: Nicht zu früh freuen

Vor verfrühter Freude über den reibungslosen Übergang ins neue Jahr hat
Prof. Jan Knop, Mitglied der Bundeskommission zum Schutz kritischer
Informationssysteme, gewarnt. "Am Montag wird es noch einmal spannend",
sagte Knop. "Dann fahren die meisten Unternehmen ihre Computer erst wieder
hoch."

"Bisher mussten sich insbesondere erst Kraftwerke und Telefonnetze als 2000-
tauglich erweisen", sagte der Leiter des Uni-Rechenzentrums Düsseldorf am
Samstag der dpa. Indikator für die anhaltende Spannung sei, dass die
Notfallstäbe noch bis Montagabend im Einsatz blieben. Auch in den meisten
Universitäten seien die Rechner herunter gefahren worden. Die Krankenhäuser
hätten den Großteil der Patienten nach Hause geschickt und nur die Notfälle
da behalten. Immerhin habe es aber im sensiblen medizinischen Bereich keine
Störungen gegeben. Knop bezeichnete es als erstaunlich, nicht einmal in
Russland zu Störungen gekommen sei. Aber auch dort seien sehr viele Systeme
herunter gefahren worden und müssten sich in den nächsten Tagen als tauglich
erweisen.

Zuvor hatte bereits das US-amerikanische Beratungsunternehmen GartnerGroup
darauf hingewiesen, dass etliche mögliche Jahr-2000- Probleme mit
Computeranlagen erst viele Tage nach dem Jahreswechsel sichtbar werden. Die
GartnerGroup geht davon aus, dass lediglich zehn Prozent der Störungen in
der Silvesternacht entdeckt werden. (cp[1]/c't)

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