Baan steckt tief in der Krise

Anhaltende Verluste stürzen Baan in eine tiefe Krise. Heute fiel der
Aktienkurs des zweitgrößten europäischen Softwareherstellers an der
Amsterdamer Börse um 30 Prozent auf 9,44 Euro. Mitte 1998 hatte das
Wertpapier noch bei fast 55 Euro notiert. Dem Kurssturz ging der Rücktritt
der Geschäftsführerin Mary Coleman voraus. Gleichzeitig gab das Unternehmen
einen Verlust von 250 Millionen US-Dollar für das vierte Quartal 1999
bekannt.

Coleman hatte erst vor einem halben Jahr die Geschäftsführung übernommen und
dem Software-Konzern einen Anstieg der Börsennotierung um 30 Prozent
beschert. Ungeachtet der Investorenerwartungen hat die Firma jetzt aber zum
sechsten Mal in Folge ein Geschäfts-Vierteljahr mit roten Zahlen
abgeschlossen. Als Reaktion auf diese Entwicklung wollen die Niederländer
vier Prozent der Arbeitsplätze abbauen und 14 Niederlassungen schließen.

Baan stellt wie die noch größere Walldorfer SAP Software für Großunternehmen
her. Das niederländische Unternehmen hat aber mehr als seine Mitbewerber
eine Durststrecke der gesamten Branche zu spüren bekommen. In Anbetracht des
Jahr-2000-Problems waren zahlreiche Kundenaufträge ausblieben. (hps[1]/c't)

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