In den meisten Fällen wechselt die vom Provider
zugeteilte IP-Adresse jedoch dynamisch bei jeder Internet-Benutzung,
so daß diese nicht wie eine feste Telefonnummer benutzt werden
kann. Als Ausweg können einige Programme über die
Umsetzung der E-Mail-Adresse auf eine IP-Nummer eine Verbindung
herstellen.
Die meisten Internet-Phones nutzen zum
Verbindungsaufbau eine andere Technik: Sie führen auf einem per
Internet erreichbarem Server eine Art Anwesenheits/Telefonliste, in
die sich der Benutzer bei jeder Verbindungsaufnahme ins Internet
automatisch mit derzeitiger IP-Nummer einträgt. Der
Gesprächspartner muß also nur Verbindung zu diesem Server
aufnehmen, den Namen des Gesprächspartners eintragen und sieht
sofort, ob dieser gerade erreichbar ist.
Diese Methode hat aber
mehrere Nachteile: Häufig sind diese Server überlastet,
für jede Telefonie-Software ist ein anderer Server zuständig
und verwendet inkompatible Anmeldemechanismen, zudem kann der
Internet-Telefonie Hersteller Daten sammeln, wann der Nutzer online
ist, mit wem er telefoniert, er könnte die Telefongespräche
sogar zum Mithören über diesen Server routen.
Ist die Verbindung hergestellt, digitalisieren und komprimieren die Programme die über ein Mikrofon aufgenommene Sprache, um sie mit Redundanzinformationen versehen in einzelne TCP/IPPakete zerlegt zu versenden. Je nach Netzauslastung werden diese über teilweise sehr verschiedene Strecken geroutet, so daß einzelne Packete verloren gehen oder Packete in der falschen Reihenfolge mit unterschiedlichen Verzögerungen ankommen können. Eine lange Verzögerungszeit (>0,5 s) ist systemimmanent, da die Komprimierung, Zusammensetzung der Pakete, die Dekomprimierung und Fehlerkorrektur per Software erfolgt und die Sprach(daten)pakete im derzeitigen TCP/IP Protokoll keinen Vorrang gegenüber Datenpacketen bekommen können, zudem müssen diverse verzögernde Router, Filter (Firewalls) und eventuell Gateways durchquert werden. Eine minimale Bandbreite ist ebenfalls nicht garantiert, so daß es zu Aussetzern kommen kann. Zudem wird die Sprache duplex übertragen, also gleichzeitig gesendet und empfangen, was den PC erheblich belastet.
Die meisten Internet-Phone Programme bieten zudem die Übertragung eines Videobildes, was noch eine erhebliche größere Bandbreite erfordert.
Der Anwender gibt die Telefonnumer des Gesprächspartners in eine speziell erweiterte Internet-Phone Software ein. Diese baut daraufhin eine Verbindung zu einem InternetTelephonyServiceProvider auf, der einen Gateway ins normale Telefonnetz möglichst in der Nähe der gewünschten Telefonnummer betreibt. Dieser auf den speziellen Codec der Internet Phone Software abgestimmte ITSP-Gateway wandelt die TCP/IP Sprachpakete im Gateway in zum Telefonnetz kompatible (analoge) Signale und wählt vom Gateway das letzte Stück zum Gesprächspartner über das normale Telefonnetz an.
Um diesen Service nutzen zu können, muß der
Anwender vorher einen Vertrag mit dem ITSP abgeschlossen haben.
(meist per Kreditkartennummer und Einrichtung eines
Gebührenguthabenkontos)
Als Entgeld fallen Telefonkosten
(Orstgebühr) zum Internetprovider sowie vom jeweiligen Zielland
und ITSP abhängige zeitabhängige Tarife an, die jedoch
höchstens die Hälfte einer herkömmlichen
Wählverbindung ausmachen. Der Angerufene merkt höchstens
an der geringeren Sprachqualität, daß es sich um keinen
herkömmlichen Telefonanruf handelt. Der ITSP verwendet meistens
für Sprache optimierte, großzügige Verbindungen ins
Internet, so daß Aussetzer seltener sind als bei
Internet-Telefonie von PC zu PC.
Gleicht Computer zu Telefon, mit der Ausnahme, daß die IP-Adresse des angewählten PC's dem Anrufer bekannt sein muß, entweder muß diese fest sein, oder der ITSP führt eine Anwesenheitsliste/Telefonliste und setzt eine hinter der ITSP-Nummer gewählte virtuelle Telefonnumer dementsprechend um.
Alternativ zu der im Schema dargestellten Methode gibt es die
Möglichkeit, das Telefon mittels einer Beistellbox zu einem PC
zu erweitern.
Das Ergebnis funktioniert wie PC zu PC
Internet-Telefonie funktioniert. Die Box ist aber ständig
empfangsbereit. Der Anrufer wählt zunächst den
Gesprächspartner über das Wählnetz an, der Angerufene
signalisiert seine Anwesenheit, danach wird eine Befehlssequenz
zwischen beiden Boxen ausgetauscht, beide Seite legen auf und von
beiden Seiten her die wählen Beistellboxen einen
Internetprovider an und verbinden sich über das Internet. Steht
die Verbindung, klingeln beide Telefone.
Der Anrufer möchte das Telefon des Gesprächspartners über das herkömmliche Wählnetz anrufen. Der Angerufene surft jedoch im Internet und hat kein ISDN mit zwei Telefonleitungen, seine einzige Telefonleitung ist also besetzt. Da die Vermittlungsstelle speziell ausgerüstet ist, ist dort bekannt, daß der Angerufene gerade im Internet surft. Die Vermittlungsstelle verbindet nun (und nur im Falle des Internet-Surfens des Angerufenen) den Anrufer mit einem Gateway(2), der die analoge Sprache im Codec des Internet Phones des Angerufenen digital umsetzt(3). Diese Daten werden jetzt über den Internetprovider (die gleiche Telefongesellschaft) auf die gerade geöffnete Internetverbindung gemultiplext (4), und parallel über die Telefonleitung zum PC (4./5.) übertragen, dessen spezielle Software den Anruf detektiert.
Von Software/Hardwarefirmen wird auf der Web-Seite ein Button angeboten, über den man während der Treibersuche/ Bugfixsuche mit einem Service-Techniker / Support sprechen kann.